Was Regentropfen mit einer Massage zu tun haben
Wie ihr
vielleicht bereits festgestellt habt, liebe ich es meine Therapiemethoden
jeweils an mir selbst auszuprobieren. Ich finde es gibt nichts besseres um sich
über etwas einen Eindruck zu verschaffen. Denn wie soll man über etwas
berichten, dass man selbst noch nie erlebt hat? Ich finde da fehlt einfach die
Authentizität, etwas was in dieser Welt eh schon rar geworden ist. Wo immer
möglich versuche ich authentisch zu bleiben. Gerade im Umgang mit Pferden ist
dies meiner Meinung nach sehr wichtig.
Seit
einigen Monaten stolperte ich immer wieder über die Raindrop Technique. Sei es
für Mensch oder Pferd. So kam es dass ich mich schließlich im Dezember 2019
selbst zu einer solchen Massage angemeldet habe. Und was soll ich sagen? Ich
war begeistert! Es war bisher die entspannteste und zugleich auch erholsamste
Massage, welche ich je besucht hatte. Um diese Methode noch vertiefter kennen
zu lernen habe ich mir das Set bestellt und die Anleitung eingehend studiert.
Aber ich bin kein theoretischer Mensch. Ich lerne am Besten, wenn ich etwas
gleich anwenden kann. So habe ich mich dazu entschlossen einen Kurstag über
diese Technik für Pferde zu
buchen. Im Kanton Bern gab es leider keine Angebote so buchte ich ins blaue den
nächstbesten Termin: Im Thurgau.
Die lange Hinreise hat sich mehr als gelohnt. Von der Kursleiterin Carmen Berther wurden wir alle sehr herzlich begrüsst und das Wetter konnte nicht schöner sein an diesem Samstag.
Zuerst lernten wir etwas über die Geschichte der Aromaöl-Therapie. Bereits seit 4500 v.Chr. war die Wirksamkeit der Aromaöle bekannt. Hatten doch die Ägypter zur Zeit des Pharaos Imhotep bei ihrem Ritual der Einbalsamierung jeweils Aromaöle verwendet. Leider ging über die Zeit hinweg sehr viel Wissen verloren. Einzig die Naturvölker konnten sich einiges Bewahren. So erstaunt es nicht, dass Gary Young (der Gründer von Young Living einer der größten Vertreiber von Aromaölen weltweit) gemeinsam mit einem Lakota Indianer die Raindrop Technique entwickelt hat.
Die
Wirksamkeit der einzelnen Ölen konnten mittlerweile sogar in diversen
Wissenschaftlichen Studien belegt werden. Dies wird einer der Gründer sein,
weshalb gerade die Aromaöl-Therapie bei uns in der westlichen Medizin auch
wieder vermehrt zum Zuge kommt.
Neben der
Geschichte über die Aromaölen lernten wir am Vormittag die Wirkung der
einzelnen Öle kenne, welche in der Raindrop Technique zur Anwendung kommen.
Neben diversen reinen Ölen finden sich auch drei Mischungen darunter. Hier nun
auf jedes einzelne Öl einzugehen würde den Rahmen sprengen.Grundsätzlich
lässt sich sagen, dass alle verwendeten Öle entzündungshemmende, entspannende
oder vitalisierende Eigenschaften besitzen. Die verschiedenen angewendeten
Massagetechniken sind durchwegs sehr sanft und haben nichts mit
"durchknetten" zu tun. Sondern sollen die entspannende Wirkung noch
verstärken.
Bei den Ölen ist es besonders wichtig auf die Qualität zu achten. Gerade die günstigen Varianten enthalten oftmals Zusatzstoffe, welche zu Nebenwirkungen und Hautreizungen führen können, welche die 100% reinen Öle nicht vorweisen.
Nach einem gemütlichen Mittagessen draußen an der Sonne vor den Pferdestallungen, durften wir am Nachmittag das gelernte an 4 Ponys anwenden. Carmen stellte ihre beiden Isländer Stuten für die Massage zur Verfügung und eine Kursteilnehmerin hatte ihre beiden Shettys dabei. Da wir zu fünft waren gab es so praktisch für jeden ein Pony zum Ausprobieren der Raindrop Technique.
Alle vier
Ponys genossen sichtlich die Zuwendung (siehe Fotos). Carmen führte jeweils die
einzelnen Griffe an einem ihrer Stuten vor und wir durften dann gleich selber
testen wie die Ponys auf unsere Brührungen reagieren.
Ich war
beeindruckt wie schnell sich die Ponys entspannten. Einige fingen an zu
Schlecken oder Kauen, andere schlossen die Augen und der Kopf wurde immer
schwerer. Ich selbst wurde ebenfalls ruhig. Die rhythmischen Bewegungen haben
also jeweils auch auf den Anwender eine super Wirkung.
Am Abend war ich ausgelaugt und war froh, dass ich nicht noch die gut 2 Stunden nach Hause fahren musste. Erholt am nächsten Tag machte ich mich auf in den Stall wo Harley nach einem Spaziergang das erste Mal die Raindrop Technique erhielt. Ihn lies ich jedes Öl zuerst riechen da ich mich auf seinen Instinkt sehr gut verlassen kann. Besonders das Basilikum fand er ganz toll und leckte sogar daran. Da das Basilikum als stark entkrampfend gilt, spiegelt dies die Diagnose seines verkrampften Atlas wieder. Ich hoffe sehr, dass ich ihm mit regelmäßigen Massagen die Verspannungen in den Muskeln lösen kann.
Ich kann die Raindrop Technique nur wärmstens empfehlen. Warum sich nicht als Reiter auch einmal etwas Gutes gönnen?