3. Ausbildungstag Tier-Shiatsu-Therapeut - Qi-Gong und das Element Holz
An unserem
dritten Ausbildungstag stand Qi-Gong auf dem Stundenplan. Ich konnte mir
überhaupt nichts darunter vorstellen. Vor Jahren hatte ich einmal ein paar
Schnupperstunde im Tai Chi und ging deshalb davon aus, dass Qi-Gong sich
vermutlich in eine ähnliche Richtung bewegen würde. Da lag ich nicht ganz
falsch.
So kam es,
dass wir den Vormittag mit Yvonne Bernauer in ihrer Theseus Kung Fu Schule in
Bülach verbrachten.Qi Gong ist
das fünfte Teilgebiet der traditionellen Chinesischen Medizin und gehört zur
uralten Kampfkunst Kung-Fu (auch Gong-Fu). Der Ursprung stammt aus Persien,
Indien und China.
Qi haben wir
nun gelernt bedeutet Luft, Atem, Lebensenergie. Gong bedeutet Zeit, Mühe,
Arbeit, Können. Somit ist
Qi-Gong eine Lehre, welche uns heilt, Energie gibt und der Gesunderhaltung des
Körpers gilt. Bei regelmäßiger Anwendung hilft Qi-Gong beim vorbeugen von
Krankheiten, es kann die Konstitution stärken und der Körper kann sich besser
regenerieren. Die langsam ausgeführten Übungen regen den Stoffwechsel an,
aktivieren die Zellregeneration, beeinflussen den Blutdruck. Verspannungen im
gesamten Körper können gelöst werden. Gelenk-, Rücken- sowie Kopfschmerzen
können gemindert werden. Dabei sind die sanften Bewegungen für jedes Alter
geeignet.
Aber was hat
das nun alles mit uns als Tier-Shiatsu-Therapeuten zu tun?
Ganz
einfach: Wir arbeiten aus unserer Mitte (unserem Hara). Die Übungen des Qi-Gong
helfen uns in unsere Mitte zu finden. Mit den Atemübungen können wir unser Hara
stärken.
Ich war so
beeindruckt und es tat so gut, dass ich mich kurzentschlossen für einen
weiteren Kurs bei uns in Thun angemeldet habe. Ich hoffe, dass ich mit Qi-Gong
ein Werkzeug an die Hand bekommen meinen Körper generell wieder besser zu
zentrieren. Was mir wiederum beim Reiten helfen wird.
Am Nachmittag durften wir dann in einem ganz tollen Stall viel Praxis machen. Verena stellte uns alle Pferde und Ponys der Reihe nach vor. Bei mir war sofort klar, dass der kleine Shetland-Pony-Mann Orion mich ausgesucht hatte. Aus all den Teilnehmern, blieb er bei mir stehen und bewegte sich nicht mehr weg. Er erinnerte mich mit seiner starken Persönlichkeit sofort an meine Flash. Somit war auch für mich klar, dass ich ihm etwas Gutes tun wollte. Ich durfte an diesem Tag meine Technik noch verbessern und freue mich nun darauf das Gelernte fleißig anzuwenden.
Nach dem
Praxisteil gab es noch etwas Theorie. Wir lernten was die Meridian-Arbeit
eigentlich ist. Eben nicht nur das "Ziehen" eines oder mehreren
Meridians, wie wir es bei der Energetischen Arbeit tun. Sondern vielmehr, dass
wir uns während der Arbeit eines bestimmten Meridians bewusst auf die
Eigenschaften und Qualitäten eines gesunden Meridians konzentrieren. Wir
stimmen uns auf die Energie des jeweiligen Meridians ein. So z.B. beim
Blasen-Meridian: eine gesunde Blase, gesunde Knochen und Zähne, innere
Gelassenheit etc. und bieten somit dem Tier das an und das Tier entscheidet
danach, was es davon nun in diesem Augenblick benötigt.
Wir lernten
auch, dass es nicht nötigt ist zwei Meridiane aus dem gleichen Element zu
behandeln. Wird z.B. der Blasen-Meridian behandelt, so gleicht dies
gleichzeitig den Nierenmeridian ebenfalls aus.
Danach durften wir noch das Holz-Element kennen lernen. Dem Holz werden die Meridiane Leber und Gallenblase zugeordnet.
Hier eine kleine Übersicht wenn das Holz-Element bei Pferden und Hunden im Ungleichgewicht steht:
- Muskuläre Verspannungen
- Schlechte, brüchige Hufqualität
- Augenprobleme
- Schreit beim Wiehern, Bellen
- Sturheit
- Dominant
- Unflexibles Festhalten an Verhaltensmustern
- Launenhaft
- Verletzungstendenz (Sehnen und Bänder)
Sind hingegen Holz-Tiere im Gleichgewicht so sind sie:
- Leistungsbereit, flexibel, kraftvoll
- Selbstbewusst, oft Alpha Tier in Herde
- Geduldig, nachsichtig,
- Ehrgeizig
- Augen sind wach
- Energiebündel, immer in Bewegung
-
Braucht
eine Aufgabe, die nicht nur körperlich fordert
Die Harmonie
lässt sich bei Pferd, Hund und Katze durch Reduktion von Stress z.B. durch
lange Spaziergänge (im Schritt!) durch langsames und bewusstes Essen, durch
Dehnungen und Massage und gutem Aufwärmen von der Arbeit wieder herstellen.
Bild: so
eine Reaktion ist nicht selten bei einer Shiatsu-Behandlung.